Im Jahr 2021 hat das Europäische Patentamt (EPA) zusammen mit dem Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) eine Studie durchgeführt, mittels derer die Unternehmensleistungen zwischen Unternehmen, die intensiv gewerbliche Schutzrechte wie Patente, Marken und Designs nutzen, und solchen, die dies nicht tun, verglichen werden sollten.
Der entsprechende Analysebericht von EPA und EUIPO liegt mittlerweile vor. Wenngleich die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind, zumal diese letztlich keinen schlüssigen Beweis für eine Leistungssteigerung bei Unternehmen darstellen, die gewerbliche Schutzrechte intensiv nutzen, so sind die Ergebnisse doch bemerkenswert.
Als ein wesentliches Ergebnis nennt die Studie, dass die Einnahmen pro Mitarbeiter bei Inhabern von Rechten des geistigen Eigentums insgesamt um 55% höher sind als bei Unternehmen, die keine Inhaberschaft an Patenten, Marken oder Designs vorweisen können. Noch ausgeprägter ist dies bei Betrachtung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) allein, bei denen Schutzrechtinhaber sogar 68% höhere Einnahmen pro Mitarbeiter generieren als dies bei KMU ohne Schutzrechte der Fall ist.
Um so überraschender ist dabei, dass weniger als 9% der untersuchten KMU überhaupt Inhaber eines Patents, einer Marke oder eines eingetragenen Designs sind. Als Gründe nannte bereits eine Studie aus dem Jahr 2019 unter anderem mangelndes Wissen über Rechte des geistigen Eigentums sowie die – zuweilen nicht unbegründete – Annahme, dass geistiges Eigentum kostspielig und zeitaufwändig in der Erlangung und Durchsetzung ist.